Für die erfolgreiche Unternehmensnachfolge ist der entscheidende Faktor der Nachfolger. Wenn der Unternehmer den richtigen Nachfolger ausgewählt hat, wird die Übergabe schnell und reibungslos ablaufen und das Unternehmen wird sich auch in der Zukunft dynamisch und positiv entwickeln. Deshalb stellen sich zwei Fragen:
Auf welchen Wegen findet ein Unternehmer den richtigen Nachfolger?
Was zeichnet einen erfolgreichen Nachfolger aus?
Unternehmensnachfolge innerhalb der Familie
Im ersten Schritt ist zu klären, ob ein Nachfolger innerhalb der Familie infrage kommt und die Anforderungen erfüllen kann. Meistens stellt der Unternehmer an einen internen Nachfolger noch höhere Anforderungen als an einen externen Nachfolger. Gerade die emotionale Seite bei der Familiennachfolge ist nicht zu unterschätzen und lässt den internen Nachfolger nicht selten scheitern – zumindest aus Sicht des heutigen Unternehmers. Je längerfristig die interne Nachfolge geplant wurde und der Nachfolger darauf vorbereitet wurde, umso erfolgreicher wird die Übergabe ablaufen.
Der Nachfolger sollte möglichst vielfältige Managementerfahrung und Erfahrungen in der Branche sammeln – und das möglichst ausserhalb des zu übernehmenden Unternehmens. Am besten definiert der Unternehmer zusammen mit einem Berater die Anforderungen an den Nachfolger und sein interner Nachfolger wird über mehrere Jahre in der Praxis und durch Managementtrainings auf die Unternehmensnachfolge vorbereitet.
Alternativen der externen Unternehmensnachfolge
Wenn sich der Unternehmer und seine Familie darauf geeinigt haben, dass ein interner Nachfolger nicht infrage kommt oder nicht zur Verfügung steht, dann kommt als nächstliegender Schritt eine Nachfolge aus dem heutigen Gesellschafterkreis oder aus dem Kreis der Unternehmensleitung infrage. Ein solcher Nachfolger hat den Vorteil, dass er das Unternehmen, die Mitarbeiter und den Markt seit vielen Jahren kennt und über umfangreiche Führungserfahrung verfügt. In einem solchen Fall ist die Einarbeitung des Nachfolgers schnell und reibungslos möglich.
Sollte es weder innerhalb der Familie noch im Gesellschafterkreis oder innerhalb der Führungskräfte des Unternehmens einen Nachfolger geben, so kommen mehrere externe Varianten infrage. Die externen Varianten der Firmennachfolge sind:
- Externer Nachfolger (Einzelkandidat oder MBI-Team)
- Unternehmensverkauf (teilweise oder komplett)
- Börsengang
Schritte bei der externen Unternehmensnachfolge
In allen drei Fällen empfiehlt es sich, einen in der Unternehmensnachfolge erfahrenen Corporate Finance Berater zu beauftragen, der eine oder alle drei Varianten erfolgreich strukturieren und umsetzen kann. Der Corporate Finance Berater wird im ersten Schritt der externen Firmennachfolge einen sogenannten Teaser erstellen. Bei einem Teaser handelt es sich um eine anonymisierte Kurzbeschreibung des Unternehmens, welches externen Nachfolgern und potenziellen Käufern zur Verfügung gestellt wird. Entscheidend ist es, dass das Unternehmen im Teaser mit den relevanten Merkmalen beschrieben wird, aber von keinem Interessenten zu identifizieren ist.
Der Corporate Finance Berater definiert zusammen mit dem Unternehmer die für eine externe Firmennachfolge infrage kommenden Zielgruppen, welche nach Freigabe durch den Unternehmer von dem Corporate Finance Berater kontaktiert werden und den Teaser erhalten. Bei den möglichen Käufern kann es sich um Wettbewerber, strategische Käufer aus dem In- und Ausland, um Private Equity Gesellschaften, um Family Offices und natürlich um eine Einzelperson oder ein MBI-Team handeln.
Potenzielle Interessenten erhalten eine Vertraulichkeitserklärung und nach deren Unterzeichnung ein Information Memorandum. Das Information Memorandum wurde vor Beginn der Ansprache vom Corporate Finance Berater erstellt und stellt das Unternehmen in allen Facetten dar.
Die Rolle von Netzwerken und Börsen bei der Unternehmensnachfolge
Neben der direkten Ansprache der Zielgruppen können auch Netzwerke und Börsen für die Einstellung des Teasers infrage kommen – dies geschieht bei einem professionellen Berater immer in Abstimmung und nach Freigabe durch den Auftraggeber. Der Vorteil der Netzwerke und Börsen ist eine schnelle und breite Streuung. Der Nachteil ist, dass Wettbewerber, Mitarbeiter, Kunden oder Lieferanten auf den geplanten Verkauf aufmerksam werden könnten und die Vertraulichkeit gebrochen wird.
Die bekannteste Nachfolgebörse wird von der KFW und dem Bundeswirtschaftsministerium betriebenen und heisst „nexxt-change“. Nexxt-Change ist gleichzeitig auch die größte Unternehmensbörse und kennzeichnet sich dadurch, dass sie kostenlos ist. Nexxt-Change kommt in der Regel für kleine und mittelständische Unternehmen mit weniger als 10 Mio. EUR Umsatz infrage.
Größere Unternehmen werden durch den Corporate Finance Berater in geschlossene Unternehmensbörsen eingestellt zu denen nur Profis von Beteiligungsgesellschaften und Corporate Finance Berater den Zugang haben. In der Praxis der Firmennachfolge sind Netzwerke und Nachfolgbörsen nur eine Ergänzung zu Direktansprache durch einen erfahrenen Corporate Finance Berater.