Als einen „Buy-out“ wird die Übernahme von mehr als 50% der Unternehmensanteile bezeichnet. Die häufigste Form ist die Übernahme des Unternehmens durch im Unternehmen beschäftigte Führungskräfte – der Management Buy-out (MBO). Im Regelfall wird der Buy-out neben einer kleineren Bankenfinanzierung und einem kleinen Eigenkapitalanteil durch die Hereinnahme eines Private Equity Investors finanziert.

 

In der Praxis gibt es die nachfolgenden Buy-out Varianten:

Management Buy-out (MBO): Das heutige Management übernimmt die Anteile am Unternehmen.

Management Buy-in (MBI): Ein bisher nicht im Unternehmen tätiger Manager übernimmt die Anteile am Unternehmen und wird in der Regel als Geschäftsführer operativ aktiv. Wie beim MBO kommt es auch beim MBI in der Regel zu einer Finanzierung durch einen Private Equity Investor.

Buy-in-Management-Buy-out (BIMBO): Der sogenannte „BIMBO“ ist eine Kombination aus MBI und MBO. Im ersten Schritt übernimmt ein externer Manager das Unternehmen und beteiligt im zweiten Schritt das heutige Management am Unternehmen.

Leveraged Buy-out (LBO): Beim LBO wird ein hoher Kaufpreisanteil mit Fremdmitteln finanziert – in der Regel durch Banken und eine Private Equity Gesellschaft.

Employee Buy-out (EBO): Das Management und mehrere Mitarbeiter übernehmen die Anteile am Unternehmen.

Owners-Buy-out (OBO): Beim OBO verkauft der bisherige Anteilseigner alle Anteile an eine sogenannte Erwerbergesellschaft, die im Regelfall von einem Private Equity Investor mit den entsprechenden Finanzmitteln ausgestattet wurde. Im zweiten Schritt beteiligt sich der bisherige Anteilseigner mit einem Minderheitsanteil an der Erwerbergesellschaft (Rückbeteiligung).

 

Der Ablauf bei einem Buy-out

Der heutige Eigentümer des Unternehmens sieht bei einem Buy-out gegenüber einem Verkauf an einen Strategen den Vorteil, dass sein Unternehmen in unveränderter Form und ohne Verwerfungen oder Umstrukturierungen bestehen bleibt – wie es häufig bei einem Verkauf an einen Strategen passiert. Im Regelfall übernimmt eine Erwerbergesellschaft die Anteile am Unternehmen. Die Finanzierung der Übernahme erfolgt zu einem grossen Teil mit Fremdmitteln durch Banken und Private Equity Gesellschaften. In den ersten Jahren nach der Übernahme werden vorrangig die Fremdmittel getilgt, soweit es sich dabei um Darlehen handelt. Ausschüttungen finden in diesem Zeitraum keine statt. Das vorrangige Ziel der neuen Anteilseigner ist die Steigerung des Unternehmenswertes und die spätere Veräußerung mit einem möglichst hohen Faktor auf das eingesetzte Kapital. Der Private Equity Investor strebt eine Rendite von über 25% pro Jahr an. Private Equity Gesellschaften planen im Regelfall mit einer Haltedauer von 5-7 Jahren. Die Steigerung des Unternehmenswerts wird in der Praxis durch eine ganze Reihe von Maßnahmen realisiert. Diese Maßnahmen umfassen:

  • Umsatzsteigerung durch Expansion in neue Märkte
  • Kosteneinsparungen durch Effizienzsteigerungen
  • Add-on Akquisitionen